Der Bau von Masten (1)

Immer wieder taucht die Frage auf: Wie baue ich Masten um die oft einfache Standardbemastung des Herstellers zu ersetzen.

Da ich gerade mal wieder bei einem Modell, es handelt sich hier um die City of Nagpur von Albatros, genau dieses Stadium erreicht habe, dachte ich mir dass daraus auch mal wieder ein Blogartikel entstehen könnte.

 

Also zeige ich euch hier meine Methode, wie ich in ca. 5 Minuten aus einem simplen Messingdraht einen gut aussehenden, sich nach oben verjüngenden Mast produziere.

Masten baue ich vorzugsweise aus Messing- oder Kupferdraht. Davon habe ich mittlerweile einen guten Vorrat eingelagert.

Und natürlich braucht es auch einige Werkzeuge und Hilfsmittel. Denn Umgang damit beschreibe ich bei den einzelnen Arbeitsschritten.

Die Masten der oben gezeigten City of Nagpur sind aus relativ weichem 0,6mm Messingdraht gefertigt. Dieser hat den Vorteil, dass er sich besser bearbeiten lässt und letztendlich durch die Bearbeitung recht fest wird. Aber dazu kommen wir noch.

 

Zuerst muss man sich erstmal ein Stück draht abschneiden und mit den Finger und/oder einer Zange eingermaßen gerade biegen.

Leider hat beim zweiten Bild der Autofokus nicht auf den Draht scharf gestellt, aber ich glaube man erkennt trotzdem, was ich da zeigen will.


Danach wird der Draht durch Rollen mit einem Stahllineal oder einem vergleichbaren Werkzeug gerollt. Zuerst auf dem Schneidebrett, weil sich die bis dahin noch existierenden "Unwuchten" des Drahtes hier besser reduzieren lassen als anschließend auf einem alten Frühstücksbrett, dass dafür oft zu glatt ist.
Dort erfolgt dann die Feinarbeit.

Dann wird der jetzt schöne gerade Draht in ein Bohrfutter gespannt und am besten auf einem Stück Holz, das bei mir mit einer Zwinge an der Tischkannte befestigt ist. mit einer Feile spitz zugeschliffen. Der Draht wir dabei nach jedem Zug ein kleines Stück weiter gedreht um einen möglichst gleichmäßig runden Abtrag zu erreichen.

Zum Abschluß werden die gröbsten Unebenheiten, die bei der Beabreitung mit der Feile unweigerlich entstehen, mit einem Stück zuammengefalteten Schleifpapier weggeschliffen.

Die abschließende Feinarbeit erfolgt dann wieder durch Rollen des Drahtes mit dem Stahllineal. Am Anfang spürt man noch die durch das Feilen entstandenen Unwuchten. Mit der Zeit und unter Einsatz von reichlich Druck merkt man aber, dass die Unwuchten immer weniger und der Draht schön rund wird - es ist ein Gefühlssache.

Das Rollen hat auch den positiven Effekt, dass der Draht fester wird. Wenn man ihn entsprechend spitz auslaufen läßt, kann man sich damit auch ganz schön mit weh tun!

Am Ende liegt dann ein schöner runder und spitz zulaufender Mast vor uns, der nur noch auf Länge gebracht und verbaut werden muss.