Wie es der Titel bereits sagt, geht es hier um das Bemalen mit Acrylfarben mit dem Pinsel und nicht um das Spritzen mit der Spritzpistole.
Wer, wie ich, viele Jahre mit Emaillefarben von Humbrol gemalt hat und dann auf Acrylfarben umsteigt, muss sich in mancherlei Dingen umstellen und neue Erfahrungen sammeln.
Acrylfarben, wie die von mir gerne verwendeten Farben von Vallejo, werden häufig in kleinen Plastikfläschchen mit einer Dosieröffnung, die eine tropfenweise Entnahme und damit ein sehr gut dosierbares Mischen von unterschiedlichen Farbtönen ermöglicht, abgefüllt. Man ist also gezwungen eine Palette oder ähnliches zu verwenden, auf der man seine Farbe anmischt und eventuell mit etwas Wasser verdünnt. Schnell aber wird man feststellen, das die Farbe sehr rasch eintrocknet und auch durch Zugabe von mehr Wasser nicht mehr wirklich gut zu verarbeiten ist. Deswegen benutze ich eine so genannte Nasspalette, die den Austrocknungsprozess erheblich verlangsamt. Im Internet findet man, wenn man nach "Nasspalette" oder "Wet Palette" sucht, genug Beispiele für die Selbstanfertigung oder Kauf.
Meine Nasspalette besteht aus einer Plastikschachtel, in die eine Lage gut durchnäßter Küchentücher kommt und darauf wiederum wird ein Pergamentpapier (Butterbrotpapier) gelegt. Dieses sollte von
unten soviel Feuchtikeit durchlassen, das die darauf angerührten Farben feucht gehalten werden und nicht mehr so schnell eintrocknen. Ich habe einige Zeit gebraucht bis es wirklich gut geklappt
hat, also nicht verzagen, wenn es beim ersten Mal noch nicht so richtig klappt.
Und hier sieht man die Utensilien, die ich zum Bemalen noch benutze. In der Nasspalette befindet sich die Farbe, mit der ich die Holzdecks eines Models bemalen will. Daneben liegt ein Papiertuch
und ein Stück Pappe; weiterhin benötige ich noch ein Gefäß, hier ein altes Marmeladenglas, mit reichlich Wasser. Man muss bei der Verwendung von Acrylfarben den Pinsel im Wasser immer wieder mal
kurz von angterockneter Farbe befreien und auf dem Küchentuch trocken wischen. Die Pappe benutze ich, um ggf. überflüssige Farbe vom Pinsel abzustreifen.
Zum Abschluss möcht ich nochmal kurz zeigen, wie einfach man Acrylfarben mischen kann, hier am Beispiwel von "Lavender Grey" der britischen Union Castle Line.
Ich hatte zuvor bereits bemerkt, dass sich mit den Fläschchen die Farben tropfenweise entnehmen lassen, man sieht das im ersten Bild, und so ein sehr exaktes Mischen ermöglicht wird. Im zweiten
Bild sieht man dann das Ergebnis als Farbprobe auf dem Pappstreifen; die erste Mischung war noch etwas dunkel und deshalb habe ich etwas Weiß hinzugefügt. Links ist dann mein Farbmuster, dass ich
zur Dokumentation für jede neue Mischung anlege, sowie das bemalte Modell der Roslin Castle, zu sehen.
Und das Ganze funktioniert ohne Gestank nach Farbe und Verdünner!
Zum Abschluss wünsche ich allen viel Spass beim Nachmachen.
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Laiva (Sonntag, 22 November 2015 08:25)
Danke für die Tipps. Auch ich denke daran, ganz auf Acrylfarben umzusteigen, und eine Nasspalette kannte ich bislang noch nicht. Werde es ausprobieren...
Navalis Moguntia (Donnerstag, 03 Dezember 2015 13:00)
Ich bin auch vor einigen Jahren auf Acrylfarben umgestiegen. Insbesondere das korrigieren kleiner Malfehler ist wesentlich leichter. Da der Verdünnet nichts anlöst kann man mit einem Skalpell die Farbe oft leicht wegkratzen oder einfach wegwischen. Insbesondere bei der Arbeit mit der Ziehfeder empfinde ich diese Korrekturmöglichkeit sehr angenehm.