SMS Kaiser und SMS König

Zuerst eine kleine Vorgeschichte, wie es zu diesen Modellen gekommen ist. Letztes Jahr hatte ich in Kassel einen Karton voll mit unbemalten Navis Modellen der kaiserlichen Marine zum Verkauf angeboten, konnte aber keines der Modelle an den Mann bringen.

Also war schon damals der Plan, sie etwas aufzupeppen und selbst zu bemalen. Allerdings sollte der Aufwand zehn Stunden pro Modell nicht übersteigen, um meine (Frei-)Zeit nicht zu sehr zu beanspruchen.

Kürzlich entdeckte ich dann die Washes von Vallejo, die ich unbedingt ausprobieren wollte. Hiermit lassen sich Strukturen optisch gut betonen und Gebrauchspuren wie Wasserspuren am Rumpf oder Ruß am Schornstein sehr schön darstellen.

Nachdem ich also zwei Fläschchen mit grauem und schwarzen Wasching erstanden hatte wurden kurzentschlossen alle laufenden Bauvorhaben erstmal gestoppt und diese zwei Modelle auf den Bastelltisch gestellt.

Als erstes habe ich alle Masten und Kräne, die sowieso nachträglich montiert wurden, entfernt.

Danach erfolgt ein mehrfaches Grundieren mit nochmals verdünntem Surface Primer 73.615 "USN Light Ghost Grey", den ich mit einem dicken weichen Pinsel auftrage. Man sollte dabei tunlichst daruf achten, überflüssige Farbe mit dem Pinsel wieder zu entfenen, nur so erhält man einen schönen gleichmäßigen Farbauftrag. Danach werden dann die Außenfarben aufgetragen. Zuerst Hellgrau für die Aufbauten und Dunkelgrau für den Rumpf. Auch hier male ich wieder mit relativ dünner Farbe in mehreren Schichten. Dann folgen Decks und und andere Details.

Un da sich dieses Jahr der Jahrestag der Schlacht vor dem Skagerak zum hundertsten Male jährt, müssen natürlich die achteren Schornsteine auch in Rot gepönt sein, wohlwissend, dass nicht alle Modelldetails dem Zustand während der Schlacht entsprechen.

Erst wenn alles komplett ist, erfolgt der Auftrag des Washings. Dabei wird mit einem feinen Pinsel(Stärke 00 oder 000) die sehr die dünne Farbe fein und gezielt in Ritzen und Vertiefungen aufgetragen. Nach kurzem Antrocknen wird dann mit einem flachen Pinsel (ich habe die Größe 1 und 4 im Sortiment) ein Großteil der Farbe wieder entfernt, bis nur noch ein kleiner Rest in den "Schattenpartien" übrig bleibt. Rußspuren erhält man, wenn man die entsprechenden Stellen am Schornstein mit wenig Farbe, also einem relativ trockenen Pinsel, mehr oder weniger intensiv betupft und Wasserspuren erzielt man durch eine entsprechende Bewegungsrichtung mit dem flachen Pinsel von oben nach unten oder umgekehrt. Man kann so natürlich auch wieder Farbe entfernen, wenn ma es einmal zu gut gemeint hat.

Ich empfehle allerdings sich vor dem ersten Ausprobieren die Youtube Videos von Vallejo und anderen anzuschauen, die diese Technik wesentlich besser veranschaulichen, als ich es hier mit Worten könnte.

Zum Abschluss werden Kräne und Masten verbessert bzw. neu gebaut und passend bemalt.

Und hier noch ein paar Fotos von den fertigen Modellen.